Von unseren Gästen Ivonne und Michael
Ein langes Wochenende, zwei Räder und der Bodensee – mehr brauchte es für Ivonne und Michael nicht, um ein echtes Abenteuer zu erleben.
Ihre dreitägige Bodensee-Radtour startete in Konstanz und führte sie über Meersburg, Friedrichshafen und Lindau bis nach Romanshorn. Unterwegs genossen sie die abwechslungsreiche Landschaft mit Weinbergen, kleinen Häfen und idyllischen Badebuchten, immer mit herrlichem Blick auf den glitzernden See.
Besondere Momente waren der Panoramablick vom Pfänder bei Bregenz, die charmanten Altstädte entlang der Strecke und die entspannten Pausen direkt am Wasser. Mit jeder Etappe wuchs die Begeisterung über die perfekte Kombination aus Bewegung, Genuss und Erholung. Drei Tage voller unvergesslicher Eindrücke, die noch lange nachwirkten.
Anreisetag
Ein Hoch auf Ivonne – Unsere erste große Fahrradtour am Bodensee
Ein Hoch auf Yvonne, in mehrfacher Hinsicht!
Zum einen auf meine wunderbare Frau, die den Wunsch nach einer gemeinsamen Radtour am Bodensee immer wieder charmant ins Gespräch gebracht hat. Zum anderen auf das gleichnamige Hochdruckgebiet „Yvonne“, das uns zur Krönung auch noch das perfekte Wetter bescherte. Wer sagt da noch, der Himmel hört nicht zu?
Unsere E-Bikes sind jetzt gut ein Jahr alt, treue Begleiter auf vielen Touren rund um unser Zuhause. Und irgendwann dachten wir: Jetzt machen wir mal ernst. Der Bodensee rief und wir haben verstanden.
Geburtstagsidee mit Rückenwind
Wie es so ist mit guten Ideen: Wenn man sie oft genug äußert, stoßen sie irgendwann auf offene Ohren. Und so wurde aus dem Satz „Der Bodensee wäre doch mal schön“ die zündende Idee für ein Geburtstagsgeschenk mit Langzeitwirkung: eine dreitägige Radtour rund um den Bodensee. Gesagt, geplant, gebucht!
Bei der Recherche blieb ich recht schnell bei Radweg-Reisen aus Konstanz hängen. Der Ablauf klang durchdacht, die Preise waren attraktiv und der Gepäcktransport von Hotel zu Hotel war schließlich das Tüpfelchen auf dem i. Morgens das Gepäck abgeben, aufs Rad steigen und einfach losradeln, genau unser Ding!
Die Buchung lief unkompliziert, und kurze Zeit später hatten wir die Unterlagen im Briefkasten: eine top organisierte Mappe mit detaillierter Radkarte, Tourbuch, Infos zu Sehenswürdigkeiten, Radservice-Stationen für Notfälle sowie Fährtickets und Eintrittsgutscheine. Da blieb kein Wunsch offen und unsere Vorfreude stieg mit jedem Blick ins Infopaket.
Hoch Yvonne, wir danken dir!
Für unsere Tour wählten wir ein langes Wochenende im Juni und was soll ich sagen: das Wetter hätte besser nicht sein können. Blauer Himmel, Sonnenschein von früh bis spät und das ganze Wochenende stand sprichwörtlich unter dem „Hoch Yvonne“. Ich musste schmunzeln, meine Frau ist eben in jeder Hinsicht ein Glücksfall!
Drei Tage, drei Etappen, viele unvergessliche Momente rund um den Bodensee.
Ankommen und Aufatmen
Unsere erste Übernachtung führte uns ins Hotel Kreuzlingen am Hafen, eine wunderbare Wahl. Die Anreise lief reibungslos, es gab ausreichend Parkplätze (auch für Autos mit Fahrradträgern), und das Hotelpersonal zauberte uns direkt das nächste Lächeln ins Gesicht: herzlich, vorbereitet, aufmerksam.
Check-in in Rekordzeit und eine Mitarbeiterin, die uns persönlich aufs Zimmer begleitete und nebenbei alles Wichtige im Hotel erklärte. Das nenne ich Servicekultur! Wir fühlten uns sofort gut aufgehoben.
Romantik am See
Nach dem Auspacken zog es uns direkt ins Restaurant gegenüber, und was sollen wir sagen: ein romantischer Biergarten direkt am See, freie Plätze, warme Abendsonne, kühle Getränke. Besser hätte man den ersten Tag unserer Reise nicht ausklingen lassen können. Wir saßen dort, schauten aufs Wasser, ließen die Seele baumeln und wussten: Das war erst der Anfang.
Tag 1: Rückenwind, Romantik und Radlerglück
Ausgeruht, voller Vorfreude und mit bester Laune starten wir in unseren ersten „echten“ Tourtag. Doch bevor wir in die Pedale treten, gibt’s erst einmal ein gutes Frühstück. Eine dampfende Tasse Kaffee, frische Brötchen und ein Buffet, das selbst Frühstücksmuffel bekehrt, so beginnt ein perfekter Radtag. Wir sind fast schon ungeduldig, endlich loszufahren. Aber es gibt noch etwas zu erledigen: Unser Auto muss zu Radweg-Reisen in Konstanz, um dort sicher zu parken.
Und wieder ein Punkt auf der Positivliste: Der Mitarbeiter vor Ort war bestens vorbereitet, Gepäckannahme und Autoübergabe liefen absolut reibungslos. Ein kurzes Nicken, ein freundliches „Alles klar, gute Fahrt!“ und schon saßen wir auf den Rädern. Abfahrt Richtung Lindau – rund 60 Kilometer Radvergnügen liegen vor uns.
Zuerst geht’s zur Fähre Konstanz – Meersburg. Die Radwege in Konstanz? Hervorragend ausgeschildert. Den Hafen finden wir ohne Probleme und siehe da: Die Fähre liegt abfahrbereit im Hafen. Mit perfektem Timing rollen wir als letzte an Bord, ohne Wartezeit, ohne Stress. Der Fahrtwind ist frisch, aber herrlich. Es kribbelt, nicht vor Kälte, sondern vor Vorfreude. Ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit. Ich bekomme Gänsehaut...
Nach etwa 25 Minuten legen wir in Meersburg an. Mit unseren Rädern geht es durch die charmante Unterstadt, eine Kulisse wie aus dem Bilderbuch: Kopfsteinpflaster, kleine Cafés, urige Läden. Der Blick hinauf zur historischen Meersburg erinnert an die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die hier einst lebte. Doch der Weg ruft, unser nächstes Etappenziel: Friedrichshafen.
Wir radeln direkt am Bodensee entlang. Mal mit freier Sicht aufs Wasser, mal abgeschirmt durch grüne Hecken und dichtes Gebüsch, das sich immer wieder zu kleinen geheimen Badebuchten öffnet. Hier baden die Einheimischen fast unsichtbar in der Sonne, beneidenswert.
Wir passieren Stetten und erreichen das hübsche Örtchen Hagnau, das mit seinen Weinhängen, alten Villen und Uferpromenaden verzaubert. Wir machen einen kurzen Halt im FFH-Naturschutzgebiet, ein Platz zum Durchatmen und Staunen.
Wenig später entdecken wir kleine, aus Steinen gebaute Kunstwerke am Wegesrand. Ein Mini-Skulpturenpark direkt im Grünen, bodenseetypischer Kreativgeist inklusive.
In Langenargen meldet sich schließlich der Hunger. Am öffentlichen Badestrand gibt’s für uns Kiosk-Klassiker und wer hätte gedacht, dass ein einfaches Sandwich derart glücklich machen kann? Danach gönnen wir uns ein kleines Schläfchen am Ufer.
Bis meine Frau mit einem Lächeln sagt: „Komm, wir testen das Wasser.“ Gesagt, getan, aber der Einstieg über den Kiesstrand ist… sagen wir mal: sportlich. Tipp an alle Nachreisenden: Badeschuhe mitnehmen. Unsexy, aber schmerzvermeidend! 😉
Frisch abgekühlt machen wir uns auf den Weg nach Lindau, keine Zwischenstopps mehr. Wir radeln durch Nonnenhorn, werfen einen kurzen Blick auf den Narrenbrunnen mit Reblaus und Traubenhüter und gönnen uns ein Eis.
Dann endlich: Lindau in Sicht! Unser Hotel liegt direkt am Inselbahnhof, und dank der tollen Unterlagen von Radweg-Reisen finden wir es auf Anhieb. Wieder ein Highlight: Das Gepäck ist schon da. Die Räder finden sicher Platz im abgeschlossenen Hinterhof.
Nach einer erfrischenden Dusche treibt uns der Hunger an den Hafen, keine 100 Meter vom Hotel entfernt. Und wieder haben wir Glück: Ein Tisch ganz vorn, mit direktem Blick auf das bunte Treiben am Wasser.
Ein Glas Wein für Ivonne, ein kühles Bier für mich, dazu leckeres Essen und Sonnenuntergang über dem Lindauer Hafen, ein perfekter Abschluss für einen Tag, der so viele kleine und große Glücksmomente in sich trug.
Tag 2: Gipfelblicke, Grenzübertritte und große Begeisterung
Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln uns wach, und schon beim Öffnen der Augen ist klar: Das wird ein guter Tag. Mit bester Laune stürzen wir uns aufs Frühstücksbuffet, genießen frischen Kaffee und ein ausgiebiges Frühstück. Doch innerlich sind wir längst wieder auf dem Sattel. Die Abenteuerlust ruft, und zwar laut.
Im Fahrradabstellraum dann der erste kleine Schreck: Wir sind die Letzten! Obwohl wir uns so beeilt haben, waren unsere radelnden Mitstreiter offenbar noch motivierter. Nun gut, wir nehmen’s mit Humor, satteln auf und rollen los.
Heute wartet ein echtes Highlight: Wir überqueren zum ersten Mal die Landesgrenze und radeln hinein ins charmante Österreich, genauer gesagt nach Bregenz, der Landeshauptstadt von Vorarlberg.
Und schon beim Ankommen spüren wir: Hier liegt etwas Besonderes in der Luft. Die Verbindung aus See und Berg, der Pfänder im Hintergrund, das mediterrane Flair, all das sorgt sofort für Urlaubsstimmung auf höchstem Niveau.
Unser Ziel: die Pfänderbahn.
Über eine traumhafte Seepromenade, stets mit Blick auf das glitzernde Wasser oder die majestätische Bergkulisse, erreichen wir die Talstation. Die Räder können wir dort wieder ganz entspannt und sicher abstellen. Ein echtes Plus der gesamten Tour: überall durchdachte, sichere Radabstellplätze. Man merkt, hier ist man auf Radreisende eingestellt.
Tickets ziehen wir am Automaten, problemlos versteht sich und schon stehen wir mit Vorfreude in der kleinen Schlange. Die Gondel kommt, wir steigen ein und zack, schon schwebt sie los. In kürzester Zeit heben wir ab und lassen Stadt, See und Alltag unter uns. Der Blick aus der Gondel ist einfach magisch: Je höher wir steigen, desto weiter öffnet sich der Horizont eine echter Gänsehaut Moment, nicht wegen des Winds, sondern wegen des Gefühls von Freiheit.
Oben angekommen werden wir überrascht: Der Pfänder ist mehr als nur ein Aussichtspunkt. Ein Wildpark mit Mufflons, Hirschen und Ziegen, ein Spielplatz, Liegeflächen zum Ausruhen und ein uriges Restaurant empfangen uns. Aber zunächst: der Aussichtspunkt. Was für ein Blick! Ein 360-Grad-Panorama über den Bodensee, die umliegenden Länder und Berge. Man steht da und merkt: Das Leben ist schön.
Nach einer genussvollen Pause im Bergrestaurant geht es wieder bergab mit der Gondel zwar, aber im Kopf immer noch ganz oben. Unten angekommen, schwingen wir uns wieder auf unsere Räder und setzen die Fahrt entlang des Seeufers fort. Und plötzlich stehen wir direkt vor der imposanten Kulisse der Bregenzer Festspiele. Wir werfen neugierige Blicke über den Zaun, beeindruckend, was hier auf und hinter der Bühne alles steht!
Weiter geht’s, der Magen knurrt. Ein kleines Restaurant direkt am See lockt uns mit schöner Terrasse, freundlichem Service und fantastischem Essen. Dazu der Blick auf einen kleinen Hafen: Postkartenidylle pur. Glücklich, satt und zufrieden nehmen wir Kurs auf unser Etappenziel: Arbon in der Schweiz.
Zunächst radeln wir durch das grüne Rheindelta, ein wahres Naturparadies mit Auen, Bächen, kleinen Seen und dichten Schilfbereichen. Immer wieder erhaschen wir Blicke auf den See, dann wieder umgeben von reinem Grün. Seit 1976 ist dieses Gebiet Naturschutzgebiet und das merkt man bei jedem Tritt in die Pedale.
Unbemerkt passieren wir die Schweizer Grenze und entscheiden uns für eine kleine Pause an der Seepromenade von Rorschach. Hier entdecken wir auch ein öffentliches Strandbad, perfekte Gelegenheit für eine spontane Erfrischung! Und siehe da: Der Einstieg ins Wasser über Stege und Treppen ist nicht nur schmerzfrei, sondern fast schon luxuriös. Kein Kies, kein Jammern, nur glasklares Wasser und ein weicher Boden. Wie ein Rasen unter Wasser. Badefreude Deluxe!
Die letzten Kilometer nach Arbon haben es nochmal in sich, nicht wegen der Strecke, sondern wegen der vielen Verlockungen entlang des Weges. Auf der gesamten Strecke passieren wir wunderschöne Strand- und Freibäder, die förmlich „Spring rein!“ rufen und zum Baden und Entspannen einladen. Bei so viel Idylle fällt das Weiterfahren fast ein bisschen schwer.
Unser Hotel finden wir dank der super Unterlagen von Radweg-Reisen sofort. Und wieder ein Highlight: ein herzlicher Empfang, perfekter Service und wie könnte es anders sein, unser Gepäck wartet schon auf uns. Die Räder dürfen sicher hinter dem Haus ruhen, wir gönnen uns eine Dusche und machen uns bereit für den Abend.
Und wie die letzten Tage klingt auch dieser ganz entspannt aus: ein Glas Wein für Ivonne, ein Bier für mich, dazu ein köstliches Abendessen. Der Blick schweift nochmal über die Stadt, der Tag klingt langsam aus und wir fallen zufrieden, voller Eindrücke und mit einem Lächeln ins Bett.
Tag 3: Der letzte Abschnitt: Abschied mit Weitblick
Nach einer erholsamen Nacht starten wir entspannt in den Tag, begleitet von strahlend blauem Himmel und Temperaturen im angenehmen Wohlfühlbereich. Das Frühstück im Garten?
Ein Genuss, nicht nur kulinarisch, sondern auch atmosphärisch. Der perfekte Rahmen für unseren letzten Tourabschnitt.
Ein kurzer Blick gen Westen (Sonnenstand sei Dank), und schon sitzen wir wieder auf den Rädern. Die Etappe nach Romanshorn steht an. Ein kleines, aber feines Stück Weg liegt noch vor uns.
Direkt am Seeufer führt uns die Strecke vorbei an idyllischen Campingplätzen und einladenden Restaurants mit Seeblick hier kann man sich leicht vorstellen, ein paar Tage mehr zu verweilen. Als wir am Seebad Romanshorn vorbeikommen, staunen wir nicht schlecht: riesig, wunderschön gelegen, definitiv ein Ort für den nächsten Badestopp auf einer zukünftigen Tour. Vormerken!
Die Route schlängelt sich weiter am See entlang, vorbei an beeindruckenden Seegrundstücken mit Häusern, die direkt aus einem Architekturmagazin stammen könnten. Wir träumen ein wenig vor uns hin „Wenn wir hier wohnen würden …“ und lassen dabei die Szenerie auf uns wirken.
Plötzlich erkennen wir bekannte Koordinaten: das Restaurant in Kreuzlingen, in dem wir am ersten Abend gegessen haben, liegt wieder vor uns.
Und da ist er, der Moment, in dem wir realisieren: Unser kleines Abenteuer neigt sich dem Ende zu. Ein Hauch Wehmut mischt sich in die Freude, waren wir hier nicht gerade erst losgefahren?
Doch ein letzter Programmpunkt steht noch an: das Rosgartenmuseum in Konstanz. Mit unserem Voucher in der Tasche freuen wir uns auf Kultur und Kaffee.
Nach einem kurzen Endspurt erreichen wir das Museum im Herzen der Konstanzer Altstadt. Einziger Wermutstropfen: Fahrräder sind hier leider nicht willkommen, zumindest nicht in direkter Nähe. Fahrradständer? Fehlanzeige. Doch Improvisation liegt uns und so finden wir kurzerhand eine kreative Lösung.
Das 1870 gegründete Museum begeistert uns mit einer gelungenen Mischung aus Geschichte, Kunst und Naturkunde rund um den Bodensee. Aktuell läuft sogar eine Sonderausstellung zur „Narretei am See“. Ein schöner, leicht skurriler Abschluss unserer Tour.
Dann heißt es: ein letztes Mal aufsatteln. Die Heimreise beginnt. Bei Radweg-Reisen geben wir kurz Rückmeldung, angekommen, begeistert, dankbar. Und dann: Räder verstaut, Motor an, los geht’s.
Die ersten Kilometer fahren wir schweigend. Nicht aus Müdigkeit, sondern aus einem stillen Einvernehmen heraus. Jeder von uns lässt die letzten Tage Revue passieren, für sich, aber mit dem Wissen: Das war nicht unsere letzte Tour.
Was bleibt? Viele Erinnerungen, großartige Momente und ein breites Grinsen im Gesicht.